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Meine Rotkehlchen-Geschichte: Von Überraschungen und kleinen Wundern

Mensch, war das ein Schreck heute Morgen! Da sitze ich wie jeden Dienstag mit meinem ersten Kaffee auf der Gartenbank – ihr wisst schon, diese alte knorrige aus Holz, die schon bessere Tage gesehen hat – und plötzlich flattert mir so ein kleiner Kerl fast ins Gesicht. „Na, du Frechdachs!“, musste ich lachen. Das war Karl, wie ich ihn getauft habe. Einer meiner Stammgäste mit seiner leuchtend orangenen Brust.

Meine Frau zieht mich damit schon auf. „Du und deine Rotkehlchen-Obsession!“, sagt sie immer. Aber mal ehrlich – wer kann diesen kleinen Chaoten schon widerstehen?

Von wegen kurzlebig!

„Die werden doch eh nicht alt“, meinte neulich mein Nachbar Heinz beim Gartenzaungespräch. Pustekuchen! Also klar, in freier Wildbahn haben sie’s nicht leicht. Drei, vier Jahre im Schnitt, sagen die Experten. Aber wisst ihr was? In meinem Garten hüpft seit gefühlten Ewigkeiten ein Prachtexemplar rum – mindestens fünf Jahre jetzt.

„Das kann nicht derselbe Vogel sein“, hat Heinz erst gemeint. Bis ich ihm das kleine helle Fleckchen am linken Flügel gezeigt hab. Da war er platt!

Futtergeschichten

Ach, und apropos Futter – da hab ich schon so einige Experimente hinter mir. Letztens dachte ich, ich sei besonders schlau. Hab im Internet so’n „Premium-Gourmet-Vogelfutter“ bestellt. 30 Euro der Klacks!

Rate mal, was passiert ist? Kein einziges Rotkehlchen hat’s auch nur angeschaut. Stattdessen hatte ich ’ne Invasion von Tauben. Meine Frau hat sich weggeschmissen vor Lachen. „Da hast du wohl den falschen Restaurant-Führer erwischt!“, hat sie gemeint.

Was die Kleinen wirklich mögen?

  • Mehlwürmer (igitt, aber sie lieben’s)
  • Haferflocken (ja, stinknormale ausm Supermarkt)
  • Die Beeren von der alten Hecke (die ich eigentlich rausreißen wollte – Glück gehabt!)

Der große Familienkrimi

Letztes Frühjahr – Mann, war das spannend! Da hatte sich ein Pärchen in meiner maroden Gartenlaube eingenistet. Direkt neben meinen verstaubten Gartengeräten. Hab wochenlang keinen Rasenmäher angerührt, aus Angst, die kleinen Racker zu verscheuchen.

Eines Morgens höre ich Gezeter. Denk mir noch „Oh je, die Katze von nebenan…“ – aber nix da! Ein zweites Männchen hatte sich eingemischt. Was für ein Drama! Die haben sich gefetzt wie die Kesselflicker. Meine Güte, diese niedlichen Vögelchen können ganz schön rabiat werden.

Babyboom mit Hindernissen

Sechs Eier waren’s dann. Winzig klein, fast durchsichtig. Hab jeden Morgen durchs Fenster gespäht wie ein Privatdetektiv. Meine Frau hat nur den Kopf geschüttelt: „Du bist ja schlimmer als bei deinen eigenen Kindern!“

Vier sind geschlüpft. Wisst ihr, wie schwer es ist, beim Frühstück NICHT dauernd zum Fenster zu rennen, wenn man weiß, dass da draußen kleine Schnäbel gefüttert werden?

Wetter-Kapriolen

Der letzte Winter war echt übel. Minus 15 Grad! Hab mir solche Sorgen gemacht. Also kurzerhand die Garage umfunktioniert: Vogelhäuschen reingestellt, Wärmelampe dazu (ja, ich weiß – leicht übertrieben).

„Du baust denen noch ’n Wellnesszentrum!“, hat mein Schwager gelästert. Aber hey – alle meine Stammgäste haben’s überlebt!

Gartentipps – aus Schaden wird man klug

Nach gefühlt hundert Fehlversuchen hier meine wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Vergesst den fancy Kram – Rotkehlchen sind Bodenpicker
  2. Eine wilde Ecke mit Laub ist mehr wert als zehn Designer-Vogelhäuschen
  3. Wasser ist das A und O (hab mal ’ne Woche vergessen, die Schale zu füllen – die Blicke hätten töten können!)

Kleinkrieg mit der Nachbarskatze

Apropos Herausforderungen – kennt ihr Minka? Die schwarze Katze von nebenan? Cleveres Biest! Hat sich doch tatsächlich UNTER meinem Vogelhäuschen auf die Lauer gelegt.

Lösung? Dornengestrüpp strategisch platziert. Hat funktioniert! Zwar sieht’s aus wie ein Miniatur-Dschungel, aber die Vögel sind’s wert. Nur beim Unkrautjäten fluche ich manchmal noch…

Was ich gelernt habe

Nach all den Jahren mit meinen gefiederten Mitbewohnern kann ich nur sagen: Die lehren einen echt was fürs Leben. Geduld zum Beispiel. Und dass manchmal weniger mehr ist.

Ach, und falls ihr mal in der Gegend seid – kommt vorbei! Kaffee gibt’s bei mir immer. Und mit etwas Glück trefft ihr Karl. Den mit dem schiefen Köpfchen. Aber pssst – nicht weitersagen. Sonst wird’s ihm noch peinlich.