Mensch, diese Gimpel haben es mir echt angetan!
Mann, was hab ich mich heute Morgen gefreut! Da sitze ich mit meinem Kaffee auf der Terrasse – total verschlafen noch – und plötzlich landet dieser knallrote Gimpel direkt vor meiner Nase am Futterhäuschen. Ich musste echt schmunzeln, weil er so konzentriert die Sonnenblumenkerne inspiziert hat, als wäre er beim Juwelier. Diese kleinen Charakterköpfe begleiten mich jetzt schon seit gut 10 Jahren und ich kann euch sagen: Langweilig wird’s nie mit ihnen!
Wie ich auf den Gimpel kam – im wahrsten Sinne des Wortes
Wisst ihr, eigentlich war’s ein totaler Zufall. An so einem richtig miesen Januartag – es hat geschneit wie verrückt – höre ich diesen merkwürdigen Pfiff von unserem alten Apfelbaum. Klar, neugierig wie ich bin, schnappe ich mir mein Fernglas (total beschlagen, typisch!) und was seh ich da? Einen Gimpel! Also, das war’s dann mit meiner To-Do-Liste für den Tag. Ich bin geschlagene zwei Stunden am Fenster gestanden und hab dem Kerl zugeschaut.
Was diese Vögel so besonders macht
Boah, wo fang ich da an? Also erstmal: Die sehen ja wohl hammer aus! Die Männchen mit ihrer feuerroten Brust – als hätten sie sich für’n Date schick gemacht. Und die Weibchen? Total stylish in ihrem Graubraun. Aber wisst ihr was? Jeder einzelne Gimpel hat seinen eigenen Charakter. Da ist zum Beispiel „Frechdachs“ – ja, ich geb‘ ihnen Namen, verklagt mich! – der scheucht alle anderen vom Futter weg. Und dann haben wir „Madame Zierlich“, die pickst so vorsichtig an den Körnern rum, als könnte sie was kaputt machen.
Ein Jahr mit meinen Gimpeln
Frühling: Oh Mann, da geht’s zur Sache! Die Männchen machen einen auf Romantiker. Letzten April hab ich zugeschaut, wie einer seiner Angebeteten ein Samenkorn nach dem anderen serviert hat. Voll der Gentleman! Zwischendurch hat er so süß geträllert – klang irgendwie wie ’ne schüchterne Flöte.
Sommer: Das ist die Zeit, wo ich am meisten schwitze – nicht wegen der Hitze, sondern weil ich wie ein Detektiv durch die Büsche krieche, um die Nester zu finden. Letztes Jahr hatte ich Glück! Ein Pärchen hat direkt in meiner Harlekinweide gebrütet. Ich sag euch, diese Kleinen sind so was von niedlich, wenn sie das erste Mal ihre Köpfe rausstrecken!
Herbst: Da wird’s richtig lustig am Futterhaus. Die Jungen vom Sommer sind jetzt selbstständig und mann, mann, mann – die benehmen sich wie Teenager in der Eisdiele! Total chaotisch, aber sau witzig zum Beobachten.
Winter: Meine absolute Lieblingszeit! Wenn Schnee liegt, leuchten die roten Brüste der Männchen noch krasser. Ich hab mir extra ’ne Bank in Sichtweite vom Futterhaus gestellt. Mit ’ner heißen Schokolade und ’ner Decke könnt ich da stundenlang sitzen.
So kriegst du die Gimpel in deinen Garten
Nach gefühlt 1000 Stunden Gimpel-Watching (meine Frau rollt schon mit den Augen wenn ich nur das Wort „Vogel“ sage) hier meine Top-Tipps:
- Sei geduldig! Die sind manchmal wie scheue Katzen
- Pflanz‘ was Heimisches – die stehen total auf Eberesche und Holunder
- Hab‘ immer Sonnenblumenkerne da – das ist wie Pizza für Gimpel
- Morgens und abends sind die Chancen am besten
- Bleib locker – die merken, wenn du zu aufgeregt bist
Was ihr mich immer fragt
„Mensch, bei mir ist wochenlang kein Gimpel zu sehen!“ Keine Panik! Die sind wie ich im Urlaub – kommen und gehen wann sie Bock haben.
„Was fressen die am liebsten?“ Sonnenblumenkerne sind der absolute Renner. Aber im Frühjahr knabbern sie auch gerne an den Obstbaumknospen – sehr zum Leidwesen meiner Äpfel!
„Wie krieg ich die in meinen Garten?“ Lass mal ’ne Ecke verwildern. Meine Nachbarn haben sich dran gewöhnt – deine werden’s auch überleben!
Was ich in all den Jahren gelernt hab
Manchmal sitz ich abends auf der Terrasse und denk mir: Was für ein Glück, dass ich diese kleinen Musikanten in meinem Garten hab. Die Gimpel haben mir beigebracht, dass die schönsten Dinge im Leben oft die unscheinbarsten sind. Und dass es sich lohnt, genau hinzuschauen und hinzuhören.