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Meine unvergessliche Begegnung mit dem Auerhuhn

Wahnsinn – mein Herz klopft heute noch, wenn ich an diesen besonderen Morgen im April denke! Da stand ich mitten im Schwarzwald, frierend in der Morgendämmerung, als plötzlich dieses mächtige Auerhuhn vor mir auftauchte. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Seit diesem Tag bin ich total vernarrt in diese faszinierenden Waldvögel und möchte euch heute von meinen Erlebnissen erzählen.

Wie ich zum „Auerhuhn-Verrückten“ wurde

„Du bist echt bekloppt“, hat meine Frau nur gesagt, als ich ihr erzählte, dass ich ab jetzt jeden Sonntag um 4 Uhr aufstehen würde. Aber was soll ich sagen – für diese einzigartigen Vögel stehe ich gerne früh auf. Angefangen hat alles bei einer geführten Wanderung mit unserem örtlichen Naturschutzverein. Peter, unser Guide und mittlerweile guter Freund, hat mich mit seiner Begeisterung total angesteckt.

Das macht Auerhühner so besonders

Wisst ihr, was mich am meisten verblüfft hat? Die schiere Größe dieser Vögel! Als das erste Männchen vor mir aus dem Unterholz stapfte, dachte ich echt, da läuft ein kleiner Truthahn rum. Die Jungs bringen locker ihre 5-6 Kilo auf die Waage. Die Hennen sind zwar deutlich zierlicher, aber auch sie haben was Besonderes an sich.

Neulich meinte ein Wanderer zu mir: „Die sehen ja aus wie übergroße Krähen!“ Da musste ich echt schmunzeln. Klar, die Männchen sind überwiegend dunkel gefärbt, aber wenn die Sonne richtig steht, schimmert ihr Gefieder in den schönsten Blau- und Grüntönen. Und diese knallroten „Augenbrauen“ erst – wie kleine Leuchtfeuer im dunklen Wald!

Mein verrücktestes Auerhuhn-Erlebnis

Das war letztes Jahr im Mai. Ich saß seit Stunden in meinem Tarnzelt – die Knochen steif vom Stillsitzen, der Kaffee längst kalt. Plötzlich höre ich dieses charakteristische Knacken im Unterholz. Und dann passierte etwas Unglaubliches: Keine fünf Meter vor mir begann ein Männchen mit seiner Balz! Mann, was für eine Show! Der ganze Vogel vibrierte förmlich vor Energie, sein Schwanz aufgefächert wie ein prächtiger Pfau.

Ein Jahr mit den Waldbewohnern

Das Spannende ist ja, dass jede Jahreszeit ihre eigenen Auerhuhn-Momente bereithält:

Im Frühling wird’s richtig wild. Da treffen sich die Männchen auf ihren traditionellen Balzplätzen. Stellt euch vor: Seit Generationen kommen sie an genau dieselben Stellen! Peter hat mir mal einen uralten Balzplatz gezeigt – die Atmosphäre dort war richtig magisch.

Sommers über wird’s dann etwas ruhiger. Die Hennen kümmern sich um ihren Nachwuchs, und die Hähne erholen sich von der anstrengenden Balzzeit. Einmal hatte ich das Riesenglück, eine Henne mit ihren Küken zu beobachten. Die Kleinen sahen aus wie flauschige Wollknäuel auf Stelzen!

Wo ich „meine“ Auerhühner finde

Nach hunderten Stunden im Wald kenne ich mittlerweile ihre Lieblingsplätze. Sie mögen:

  • Alte Wälder mit viel Unterwuchs (da fühlen sie sich sicher)
  • Lichte Stellen zum Sonnenbaden (wer tut das nicht?)
  • Heidelbeersträucher ohne Ende (ihr Lieblingsdessert!)
  • Moosige Ecken zum Ausruhen

Meine besten Beobachtungstipps

Aus schmerzlicher Erfahrung (und vielen Fehlschlägen) kann ich euch sagen:

  • Seid vor Sonnenaufgang da – ja, das tut weh!
  • Vergesst die Thermoskanne nicht (kalter Kaffee ist echt übel)
  • Zieht euch warm an (ich spreche aus Erfahrung…)
  • Bleibt auf den Wegen (die Vögel danken es euch)

Was mir besonders am Herzen liegt

Letzte Woche war ich mit Schulkindern unterwegs. Die Begeisterung in ihren Augen, als wir frische Auerhuhspuren fanden – unbezahlbar! Genau darum geht’s doch: Die nächste Generation für diese fantastischen Vögel zu begeistern.

Häufige Fragen von Mitwanderern

„Sind die nicht total selten?“ Joa, leider. Aber zum Glück gibt’s bei uns noch ein paar Ecken, wo sie sich wohlfühlen.

„Kann man die auch im Winter sehen?“ Klar, die sind hart im Nehmen! Ernähren sich dann hauptsächlich von Nadeln – nicht gerade Gourmetküche, aber es funktioniert.

„Wie erkenne ich Auerhahn-Spuren?“ Da hab ich anfangs auch echt gerätselt. Mittlerweile erkenne ich ihre Trittsiegel sofort – wie große Hühnerabdrücke, nur viel markanter.

Was die Zukunft bringt

Wir vom Naturschutzverein arbeiten hart daran, „unsere“ Auerhühner zu schützen. Letztens haben wir einen ganzen Samstag damit verbracht, Heidelbeersträucher zu pflanzen. Mein Rücken hat zwar protestiert, aber hey – für diese einzigartigen Vögel mache ich das gerne!

Warum ich süchtig nach Auerhühnern bin

Manchmal, wenn ich morgens im Wald sitze und auf „meine“ Auerhühner warte, denke ich mir: Was für ein Glück, dass es diese Vögel noch gibt! Jede Begegnung ist wie ein kleines Wunder. Und genau das möchte ich mit euch teilen – diese pure Freude an einem der faszinierendsten Vögel unserer Wälder.